Badegewässer

Hierbei handelt es sich um der Öffentlichkeit zugängliche, natürliche Gewässer (sogenannte Oberflächengewässer).
Als sensible Naturlebensräume wird während der Badesaison die Wasserqualität regelmäßig von den Gesundheitsämtern in ca. zweiwöchigem Turnus geprüft.
Grundlage für die Überprüfung der Wasserqualität durch die nationalen Behörden ist die Richtlinie "2006/7/EG Des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Februar 2006" über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung und zur Aufhebung der Richtlinie 76/160/EWG. Die Richtlinie ist am 24.03.2006 in Kraft getreten.

 Mikrobiologie 

  • Escherichia coli
  • Intestinale Enterokokken
  • Pseudomonas aeroginosa
  • Legionellen
  • Cyanobakterien

 Parasiten 

  • z. B. Kryptosporidien

Chemisch-physikalische Parameter*

Sauerstoff (gelöst)

Für viele Wasserorganismen ist eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff  lebensnotwendig. Speziell im Sommer können starke Schwankungen des Sauerstoffgehaltes zu Fischsterben führen. Um anspruchsvollen Fischarten wie auch anderen anspruchsvollen Wasserorganismen das Leben zu sichern, sollte der Sauerstoffgehalt nicht unter 6 mg / l abfallen. Der Sauerstoffgehalt wird primär durch die Belastung mit sauerstoffzehrenden Stoffen beeinflusst. Insbesondere ist die bei Temperaturen über 15 °C stattfindende Oxidation von Ammonium zu nennen.

pH-Wert

Der pH-Wert wird sehr stark durch die umgebende Festphase sowie gelöste / suspendierte Wasserinhaltsstoffe beeinflusst (u.a. Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht, Huminstoffkonzentrationen). Dies führt dazu, dass in den einzelnen Fließgewässerlandschaften andere pH-Werte, abweichend von pH 6,5 - 8,5, natürlicherweise vorliegen können. In diesen Fällen werden nach Vorliegen typspezifischer Referenzbedingungen Korrekturen notwendig sein. Er wird dem Grenzbereich für die Existenz von Mikroorganismen, Kleinlebewesen und Fischen von pH 5 bis 9 angepasst.

Temperatur

Ständige Temperaturabweichungen vom typspezifischen Wert bzw. punktuelle oder temporäre Temperaturschwankungen haben einen erheblichen Einfluss auf die Gewässerbiozönose (Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Tieren). 

Chlorid

Chloride können in hohen Konzentrationen zur Veränderung des Artenspektrums führen. 

Gesamt-Phosphor bzw. ersatzweise o-Phosphat-P 

Phosphor ist Haupteutrophierungsfaktor (Zunahme von Nährstoffen, die zu unerwünschtem Wuchern bestimmter Pflanzenarten führt) im Gewässer. Erhöhte Phosphor-Gehalte weisen insbesondere langsam fließende bzw. staugeregelte Gewässerabschnitte, sowie von Phosphorbelasteten Fließgewässern gespeiste Standgewässer auf.

Trübung

siehe Artikel Trübung

Ammonium-N

Ammonium wird unter aeroben Bedingungen im Gewässer oxidiert, d. h. dieser Prozess ist sauerstoffzehrend. Darüber hinaus kann bei entsprechenden pH-Werten aus Ammonium das akut fischtoxische Ammoniak gebildet werden. 

Stickstoff gesamt

Stickstoff trägt neben Phosphor zur Eutrophierung (Zunahme von Nährstoffen) der Fließgewässer und Meere bei. Der limitierende Faktor bei der Eutrophierung ist Phosphor. Insofern ist der Nges-Gehalt für die Fließgewässer im Binnenland von nachrangiger Bedeutung, soweit der Trinkwassergrenzwert eingehalten wird.
Dennoch ist auch der N-Gehalt in den Gewässern zu begrenzen, da er zur Belastung der Meere beiträgt. 

*Auszug aus der Umsetzung der Europäischen Wasser Rahmen Richtlinie (WRRL) in NRW.